Salvador Espriu
„Hier ist die Fahrt zu Ende. Beim Aussteigen vom Boot“
XXXV
Hier ist die Fahrt zu Ende. Beim Aussteigen vom Boot
wußte ich mit geschlossnen Augen, wie vor mir,
stets erklommen von Ziegen und von Büscheln
des Lavendels, des Fenchels und der Wolfsmilch,
die kaum bewegt werden von den zarten Händen des ruhig wachen
Lufthauches dort am Gipfel, der Schlechtwetterberg aufragt.
Strenge Grenzlinien eines alten Landes:
das Zypressengefolge hinter dem Sonnenkarren,
der rüttelnd durch die trocknen Rinnen hinaufrollt
und, im Hinübergehn, aus dem bescheidnen Grat
Feuerschimmer und Ferne eines Abendhorizontes machte.
Mein Leben habe ich dem schwierigen Gewinn
von ein paar wenigen nackten Worten gewidmet.
Hab mein Leben gesehn als eine Mauer
in der Stille des Abends und seines Schwindens.
Translated by Fritz Vogelgsang
Salvador Espriu, „Hier ist die Fahrt zu Ende. Beim Aussteigen vom Boot“. A: Das Lyrische Werk. Traducció de Fritz Vogelgsang. Zuric: Ammann, 2007.