És quan dormo que hi veig clar

J. V. FOIX
J. V. FOIX
Dann, wenn es regnet, tanze ich allein
In einem Kleid aus Algen, Gold und Schuppen,
Hinter der Serpentine liegt ein Flicken Meer
Und ein Stück Himmel scharlachrot,
Ein Vogel überschlägt sich in der Luft,
Und eine Pflanze verästelt ihre Zweige,
Die Hütte des Piraten
Ist eine große Sonnenblume
Dann, wenn es regnet, tanze ich allein
In einem Kleid aus Algen, Gold und Schuppen.

Dann, wenn ich lache, sehe ich mich gekrümmt
In einer Pfütze, unterhalb der Tenne,
Ich ziehe mich an wie ein Mensch aus der Antike
Und Bäuerin stelle ich nach
Und zwischen Pinien und Krummholz
Stelle ich meine Fahne auf;
Mit einer dicken Sacknadel
Töte ich das Ungeheuer, das ich nicht nenne.
Dann, wenn ich lache, sehe ich mich gekrümmt
In einer Pfütze unterhalb der Tenne.

Dann, wenn ich schlafe, sehe ich klar
Trunken von süßem Gift
Mit Perlen in jeder Hand
Lebe ich im Herzen einer Muschel
Bin ich die Quelle des engen Tals
Und das Lager des Wilds
– Oder der Mond, der erbleicht, wenn er
Hinter dem Grat des Berges erstirbt.
Dann, wenn ich schlafe, sehe ich klar
Trunken von süßem Gift.


FOIX, J. V. “Dann, wenn ich schlafe, sehe ich klar” (“És quan dormo que hi veig clar”). A: Katalanische Lyrik im zwanzigsten Jahrhundert: eine Anthologie. Edició amb Antoni Pous. Mainz: Hase & Koehler, 1970, 96-97.

Traduït per Johannes Hösle

Johannes Hösle